Wenn im Rahmen der Herzkatheteruntersuchung eine relevante Verengung der Herzkrankgefässe diagnostiziert wird, kann diese Engstelle am Gefäss durch eine Ballonkatheter bzw. eine Ballondilatation (PTCA, perkutane transluminale coronare Angioplastie) aufgeweitet werden.
Über einen Zugang über die Leisten-oder Armarterie wird ein Draht mit einem aufblasbaren Ballon unter Röntgenkontrolle zur Engstelle des Gefässes vorgeschoben. Der Ballon wird dann kurzzeitig mit sehr hohem Druck aufgeblasen und beseitigt so die Gefässverengung.
Zur Stabilisierung wird in den meisten Fällen ein sogenannter Stent, eine Gefässtütze aus einem metallischen Drahtgeflecht ebenso über einen Ballon eingebracht. Diese soll dafür sorgen, dass sich der aufgedehnte Bereich durch Bindegewebsbildung im Rahmen der Einheilung des Stents in die Gefässwand nicht zeitnah wieder verengt.
Es gibt unterschiedliche Stents, solche aus metallischen Materialien (medizinischem Edelstahl, Kobalt-Chrom, Kobalt-Nickellegierungen), sogenannte »bare metal stents« (BMS) und Stents, bei denen in das Grundgerüst medikamentöse Substanzen (Zytostatika, Immunsupressiva) eingebracht wurden, welche allmählich abgegeben werden und so eine Bindegewebsbildung im Stent-und angrenzenden Gefässbereich reduzieren sollen, diese Stents bezeichnet man als »drug eluting stents«, also medikamentenfreisetzende Stents (DES).
Die nicht unerhebliche Rate von erneuten Verengungen im Stent-und angrenzenden Gefässbereich von 15–30% bei BMS-Stents konnte durch den Einsatz von medikamentenfreisetzenden Stents deutlich reduziert werden. Der untersuchende Arzt entscheidet unter Einbeziehung der Länge und Lokalisation der Gefässverengung, des Gefässdurchmessers sowie dem Vorliegen weiterer Erkrankungen (z.B. Diabetes mellitus), welcher Stent im speziellen Fall von Vorteil ist.
In klinischer Erprobung befinden sich bioresorbierbare Stents aus einem Polymergerüst, welche sich nach einer definierten Zeitspanne wieder auflösen, sodass zunächst eine Stabilisierung der Gefässwand erreicht, im weiteren Verlauf, wenn die stützende Funktion nicht mehr benötigt wird, jedoch die normale Gefässwandmobilität- und funktion wieder hergestellt werden kann.
Im Anschluss an eine Stentimplantation ist für einen gewissen Zeitraum eine kombinierte medikamentöse Therapie mit Acetylsalicylsäure (ASS 100 mg/Tag) und einem weiteren der zur Verfügung stehenden Hemmer der Blutplättchenverklumpung (Thrombozytenaggregation) notwendig (Clopidogrel- Plavix®, Prasugrel-Efient®, Ticagrelor-Brilique®). Die Entscheidung, welches Medikament wie lange gegeben werden soll, ist Abhängigkeit von der Art des implantierten Stents (BMS oder DES) sowie der zugrundeliegenden Erkrankung (stabile, koronare Herzerkrankung, Herzinfarkt). Bei Implantation von Metallstents (BMS) bei stabiler koronarer Herzerkrankung genügt in der Regel eine kombinierte Therapie mit ASS 100 mg/Tag und z.B. Clopidogrel 75 mg/Tag in Kombination über 4 Wochen, bei medikamentenfreisetzenden Stents (DES) erfolgt eine längerfristige Gabe über 6–12 Monate. ASS 100 mg/Tag wird nach diesem Zeitraum in beiden Fällen lebenslang einzunehmen sein.
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