Beim Vorhofflimmern wird der normale Taktgeber des Herzens (der Sinusknoten) durch chaotische schnelle kreisende Vorhoferregungen unterdrückt. Diese werden unregelmäßig und oft schnell mit Herzfrequenzen > 100/min über den sog. AV-Knoten auf die Hauptkammern übergeleitet. Es resultiert ein unregelmäßiger Puls, den die Patienten durch Herzstolpern oder unrhythmisches Herzrasen wahrnehmen. Oft bestehen begleitend Symptome wie Brustenge, Luftnot, Schwindel oder Angstgefühl.
Insbesondere wenn Vorhofflimmern bereits länger besteht, nehmen manche Patienten die Rhythmusstörung gar nicht wahr, andere wiederum können durch die heftigen Episoden von Herzrasen den normalen Alltag nicht mehr bewältigen.
Vorhofflimmern tritt oft in den frühen Morgenstunden bzw. in Ruhe, meist unangekündigt und plötzlich auf. Gelegentlich können auslösende Faktoren, wie Alkoholgenuss, ein üppiges Essen, Stress oder seltener körperliche Belastung angegeben werden.
Durch den in seiner Struktur veränderten linken Vorhof und den gestörten Abtransport des Blutes aus den Vorhöfen können sich Gerinnsel bilden, welche abgeschwemmt und dann eine Verstopfung von Organgefäßen (z.B. Darm, Niere, Extremitäten) oder der Gehirngefäße (Schlaganfall) verursachen können.
Das Risiko für einen Schlaganfall ist stark vom Alter, Geschlecht und den Begleiterkrankungen abhängig. Je nach individuellem Risikoprofil muss über die Notwendigkeit einer blutverdünnenden medikamentösen Therapie entschieden werden.
In Abhängigkeit von der Symptomatik und weiteren Faktoren sollten sowohl konservative (medikamentöse) als auch interventionelle Verfahren (Katheterablation-Verödung im linken Vorhof) in die Therapieplanung einbezogen werden.
In Einzelfällen kann eine Schrittmacherimplantation mit »Stillegung« des AV-Knotens oder aber auch eine herzchirurgische Therapie des Vorhofflimmerns (»chirurgische Ablation«) erwogen werden.